Vor der Gebeschusschule in Hanau haben Eltern und Lehrkräfte am Morgen wiederholt unsichere Verkehrssituationen beklagt. Rund 400 Schülerinnen und Schüler sind betroffen. Als Reaktion gestalteten Kinder der Klasse 4c symbolische Strafzettel und verteilten sie am Montagmorgen zusammen mit Bürgermeister und Schuldezernent Dr. Maximilian Bieri.
Chaotische Abläufe vor dem Schulhaus
Eltern schildern ein wiederkehrendes Bild: haltende und rangierende Autos, laufende Motoren und vereinzelt rauchende Erwachsene vor dem Eingang. Lehrkräfte versuchen, Kinder über den Zebrastreifen zu lotsen, trotzdem entstünden immer wieder unübersichtliche und damit gefährliche Situationen. Besonders kritisch sei die Lage in den frühen Morgenstunden, wenn mehrere Klassen gleichzeitig Schulbeginn haben und viele Eltern kurzfristig mit dem Auto vorfahren.
Der Schulelternbeirat hatte deshalb den Schuldezernenten um Unterstützung gebeten. Dr. Bieri sagte, er könne die Sorgen der Eltern, der Lehrkräfte und der Kinder sehr gut nachvollziehen. „Was gut gemeint ist, macht die Situation am Ende für alle unsicherer“, sagte er vor Ort in der Friedrich Engels Straße im Stadtteil Lamboy Tümpelgarten.
Bereits bestehende Maßnahmen und weitere Forderungen
Schule und Stadt arbeiten laut Bieri bereits seit Jahren an Maßnahmen für einen sicheren Schulweg. Dazu gehören Plakate, Verkehrssicherheitsprojekte in den Klassen und städtische Markierungen sowie Zebrastreifen und pädagogische Angebote. Das Engagement der Elternbeiräte und der Kinder bezeichnete der Dezernent als beeindruckend, nannte aber auch die alltägliche Diskrepanz zwischen Regeln und Verhalten im morgendlichen Stress.
Dr. Bieri appellierte an die Eltern, ihren Kindern mehr selbstständige Wege zuzutrauen. „Bewegung, Selbstständigkeit und Sicherheit gehören zusammen“, sagte er und verwies darauf, dass weniger Autos direkt vor dem Schultor nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch Ruhe und einen besseren Start in den Schultag bringen würden.
Aktion der Viertklässler als Zeichen
Die Viertklässler der Klasse 4c hatten aus ihrer Sicht passende Gegenmaßnahmen vorbereitet. Sie gestalteten symbolische Strafzettel, die sie am Morgen verteilten, um auf die Risiken aufmerksam zu machen. Die Aktion wurde im Beisein des Bürgermeisters durchgeführt und soll die Diskussion über sichere Bringzonen und Verhaltensregeln vor Schulen weiter anstoßen.
Konkrete Änderungen an der Verkehrsführung vor der Gebeschusschule wurden am Montag nicht angekündigt. Elternbeirat und Stadt sehen die Verteilung der Aufgaben: pädagogische Arbeit der Schule, Unterstützung durch die Stadt und ein verändertes Verhalten der Eltern auf dem Schulweg.
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