Oberbürgermeister besucht Familienbetrieb Brod in Hanau Lamboy und spricht über Bürokratiebelastung

Oberbürgermeister besucht Familienbetrieb Brod in Hanau Lamboy und spricht über Bürokratiebelastung
Oberbürgermeister besucht Familienbetrieb Brod in Hanau Lamboy und spricht über Bürokratiebelastung | Bild: © Stadt Hanau, Ute Wolf

Oberbürgermeister Claus Kaminsky und der Geschäftsführer der Hanau Wirtschaftsförderung GmbH, Andreas Kunz, haben das Familienunternehmen Brod GmbH & Co. KG in der Moselstraße 51 im Stadtteil Lamboy Nord besucht. Das Unternehmen stellte seine Entwicklung, aktuelle Investitionen und Sorgen im Umgang mit steigender Regulierung vor.

Ein Betrieb mit langer Geschichte und regionaler Verankerung

Die Brod GmbH & Co. KG wurde 1972 gegründet und zog 1989 an den heutigen Standort in der Moselstraße. Heute beschäftigt das Unternehmen zwölf Mitarbeitende, darunter Auszubildende und Teilzeitkräfte, und ist nach eigenen Angaben europaweit aktiv. Empfang im Betrieb gaben Geschäftsführer Andreas Brod und Prokuristin Daniela Linken, die seit rund 30 Jahren im Unternehmen tätig ist und ihre berufliche Laufbahn dort begonnen hat.

Produktentwicklung und Markenaufbau

Ursprünglich mit der Produktion von Putzlappen gestartet, hat sich das Unternehmen zunehmend auf die Konfektionierung von Wischtüchern und den Großhandel mit Hygieneprodukten spezialisiert. Brod nannte als Ziel, Tradition mit neuen Ansätzen zu verbinden und nannte dabei Digitalisierung und Nachhaltigkeit als Treiber der Entwicklung. Das Produktsortiment wurde strategisch erweitert. Neben klassischen Handelswaren sind nach Unternehmensangaben mehrere eigene Marken am Markt etabliert, darunter Brotex, Brozell, Nowolan, Nowolin und Nowozell. 2025 sei zudem die Eintragung der Marke Brod erfolgt, um einen eigenen Markenshop auf großen Onlineplattformen aufzubauen.

Investitionen in Technik und Nachhaltigkeit

Der Betrieb hat nach eigener Aussage in moderne Produktionsanlagen investiert. Vorgestellt wurden mehrere Schneide und Falzmaschinen sowie Maßnahmen zur Digitalisierung, E Commerce und der Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Effizienzsteigerung. Zudem betreibt Brod ein eigenes Fotostudio zur Produktpräsentation.

Im Bereich Nachhaltigkeit weist das Unternehmen auf eine bereits 2013 installierte Photovoltaikanlage und die PEFC Zertifizierung hin. Ziel sei es, Lieferketten resilienter zu gestalten, Importaktivitäten auszubauen und das Sortiment um weitere nachhaltige Produkte zu ergänzen.

Kundenbeziehungen, Herausforderungen und politische Reaktion

Laut Prokuristin Daniela Linken zeichnet sich Brod durch einen persönlichen Kundenservice und maßgeschneiderte Konfektionierung aus. Das Unternehmen beliefert demnach seit Jahrzehnten die beiden Hanauer Krankenhäuser und unterstützt regionale Einrichtungen auch in Krisenzeiten wie während der Corona Pandemie.

Gleichzeitig machten Brod und Linken auf wachsende Belastungen durch Reglementierungen, Zertifizierungen und Dokumentationspflichten aufmerksam, die insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen stark beanspruchen. Kaminsky äußerte sich hierzu deutlich und sagte, die Bürokratie nehme „absolut Überhand“ und sei für kleine und mittlere Unternehmen oft nicht mehr wirtschaftlich und personell zu leisten. Er verwies darauf, dass er zu diesem Thema bereits Schreiben an zuständige Ministerien gerichtet habe.

Abschließend würdigte Kaminsky das Unternehmen als einen stabilen, verlässlichen Pfeiler der Hanauer Wirtschaftslandschaft, der seit Jahrzehnten Ausbildungsplätze und Versorgungssicherheit im Bereich Hygiene biete. Bei dem Rundgang durch die Produktionshallen zeigten sich neben dem technischen Aufwand auch handwerkliche und organisatorische Abläufe, die den Tagesbetrieb prägen.

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