Der Magistrat der Stadt Hanau hat eine zentrale IT-Struktur beschlossen und will die Verwaltung schrittweise digitalisieren. Ziel ist, die gesamte Unternehmung Stadt Hanau bis 2030 digital abzubilden. Kern der Neuausrichtung ist die Einrichtung eines neuen Fachbereichs Informationstechnologie und die Schaffung der Position eines Chief Digital Officer.
Neue zentrale IT-Einheit und Aufgaben
Der Fachbereich Informationstechnologie soll zum 1. Februar 2026 seine Arbeit aufnehmen. Er fasst bislang über mehrere Organisationseinheiten verteilte IT-Aufgaben zusammen und gliedert sich in vier Bereiche: IT Controlling und Verträge, Smart City und digitale Transformation, Datenmanagement sowie Digitalisierung und Organisationsentwicklung. Die neue Einheit vereint damit Infrastruktur, digitale Fachverfahren, Smart City Projekte, die Modernisierung der Arbeitsplätze und die strategische Weiterentwicklung der Verwaltung.
Die Leitung des Fachbereichs wird ein Chief Digital Officer übernehmen, der dem zuständigen Digitaldezernat unterstellt ist. Zugleich soll der CDO als zweite Geschäftsführungsposition Mitglied der Geschäftsführung der BeteiligungsHolding Hanau GmbH BHG werden und dort insbesondere den Geschäftsbereich BHG.IT führen. Nach Angaben der Stadt sollen damit Entscheidungswege, Verantwortlichkeiten und Budgetstrukturen zentral gebündelt werden, um Digitalisierungsprojekte effizienter umzusetzen.
Begründung und bisherige Entwicklungen
Ein Großteil der städtischen IT-Aufgaben lag seit 2007 bei der BeteiligungsHolding Hanau GmbH. Erfahrungen aus der Corona Pandemie hatten dem Magistrat zufolge die Notwendigkeit neuer Strukturen verdeutlicht, etwa durch veränderte Kommunikationswege, höhere Anforderungen an digitale Arbeitsplätze und beschleunigte Verwaltungsprozesse. Bereits 2023 wurde das Amt 34 Digitalisierung und Organisationsentwicklung gegründet. Dieses Amt habe zentrale Digitalisierungsprojekte wie die elektronische Akte, neue Fachverfahren und moderne Arbeitsplatzkonzepte angestoßen oder umgesetzt.
Steuerung, Priorisierung und Beteiligung
Stadträtin und Digitaldezernentin Isabelle Hemsley betonte, die Stadtgesellschaft befinde sich in einem tiefgreifenden Wandel von analogen zu digitalisierten Lebens und Arbeitswelten. Hemsley kündigte an, städtische Dienstleistungen sollen weiterhin analog verfügbar bleiben, langfristig aber auch digital angeboten werden. Priorisierung werde in den kommenden Jahren entscheidend sein; die Verwaltung wolle sich auf Maßnahmen konzentrieren, die den größten Nutzen für die Einwohnerinnen und Einwohner bringen.
Zur Begleitung der Neuausrichtung wird der bestehende Lenkungsausschuss Stadtwandel.digital erweitert. Künftig sollen halbjährlich wechselnde Vertreterinnen und Vertreter aus Stadtgesellschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Fachwelt zentrale Themen der digitalen Transformation beraten. Die Stadt will die kommenden Schritte gemeinsam mit relevanten Akteuren innerhalb und außerhalb der Verwaltung planen, mit dem Anspruch, bei der Digitalisierung im Rhein Main Gebiet eine Vorbildrolle zu übernehmen.
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